Mau Mau ist wohl eine der beliebtesten Kartenspielvarianten. Das liegt besonders an dem einfachen Regelwerk, wodurch das Spiel in fast ganz Deutschland ziemlich bekannt ist. Alles was man braucht sind französische oder deutsche Kartenspiele mit 32 Karten (Skatblatt). Natürlich lässt sich das Spiel aber auch mit einem Bridgeblatt spielen, welches sogar 52 Karten aufweist. Weiterhin sind Mitspieler von Vorteil, möchte man eine Partie spielen. Da man die nicht immer zur Seite hat, kann man sich glücklich schätzen, im digitalen Zeitalter zu leben, so gibt es nämlich derweil so einige Mau-Mau Spiele für den PC, die man sogar im LAN oder online gegen echte Spieler spielen kann. Kommen wir aber erstmal zu den Spielregeln.
Die Grundregeln
Bei Mau-Mau spricht man von einem Auslegespiel. So hat derjenige gewonnen, der zu erst alle Handkarten ausgespielt hat. Dabei ist zu beachten, dass man das Ganze mit dem Ausruf „Mau-Mau!“ abschließen muss. Die anderen Spieler führen die Partie aber troztdem noch zu Ende, so dass jeder einen Platz in der Rangliste erspielt. Anfangs erhält jeder Spieler 5 oder 6 Karten und nimmt diese verdeckt auf die Hand. Die übrigen Karten dienen als Talon, also Kartenstapel zum nachziehen. Nach dem Verteilen der Spielkarten wird die oberste Karte des Talons offen gelegt und dient als Ablagestapel.
Während des Spiel legen alle Spieler im Uhrzeigersinn jeweils eine Karte ab, wenn ihnen das möglich ist. Die Möglichkeit abzulegen greift dann, wenn die abzulegende Karte entweder die gleiche Kartenfarbe oder den gleichen Kartenwert aufweist wie die oberste Karte auf dem Ablagestapel. So dürfte auf den Herz König entweder eine Herzkarte oder ein König gelegt werden. Kann oder will ein Spieler keine Karte auf den Ablagestapel ablegen, ist er gezwungen eine Karte vom Talon zu ziehen. Je nach beschlossenem Regelwerk darf man direkt danach, sofern die gezogene Karte die A#blege-Bestimmungen erfüllt, ablegen oder es wird sich darauf geeinigt, dass nach dem Ziehen der Spielzug beendet ist. Ist der Talon aufgebraucht wird der Ablagestapel bis auf die oberste Karte neu gemischt und erneut als Talon ausgelegt.
Jetzt wird’s interessant
Kommen wir nun zu den Karten, die mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet sind und das Spiel etwas lebhafter machen. Da bei den Eigenschaften mancher Karten aber starke regianle Unterschiede auftreten, sollte man vor einer Partie nocheinmal alle Regeln besprechen, damit während des Spiels keine Unstimmigkeiten auftreten.
Ablegen
Die 7. Manchen bringt sie Glück, manche möchten sie zum Teufel schicken. Wird die 7 gelegt, egal welcher Kartenfarbe, muss die nächste Person 2 Strafkarten ziehen. Legt anschließend die nächste Person, die eigentlich ziehen müsste, ebenfalls eine 7, verdoppelt sich die Strafe und der Nächste muss schon 4 Karten ziehen. Das kann man ewig weiterführen, bis jemand keine 7 mehr kontern kann. Ob man die Strafkarten durch eine gekonterte 7er Karte weitergeben kann ist aber ebenfalls vor einem Spiel schon zu klären, damit keine Unklarheiten auftreten. Da das auch bei den kommenden Karten der Fall ist, wird nicht mehr weiter darauf eingegangen.
Aussetzen
Mit der 8 oder dem Ass kann man den Nachfolger aussetzen lassen. Es gibt die Sonderregel, dass wenn der vermeintlich übergangene Spieler ebenfalls eine 8 legen kann, die Strafe um eine Position weiter gegeben wird. In diesem Fall ist von „Gegenstechen“ die Rede.
Wünschen
Der Bube ist immer gut um einen Trumph aus dem Ärmel zu schütteln. Mit dem Buben ist man dazu befähigt, sich die Kartenfarbe auszusuchen, die die nächste auszuspielende Karte haben muss. Der Bube kann auf jede Farbe gelegt werden, aber nicht auf einen Buben. Der Leitspruch dazu heißt „Bube auf Bube stinkt“. Ziemlich günstig ist es, kann man sich einen Buben für den letzten Zug aufheben, da nur der Bube das Schlussmachen verhindern könnte.
Richtungswechsel
Damit noch ein wenig Pfeffer in die Sache kommt, gib es die Spezialfähigkeit des Richtungswechsels. Meist ist die 9 mit dieser Fähigkeit ausgestattet, jedoch gibt es auch Varianten, bei denen der König die Richung wechseln darf. Befinden sich nur noch 2 Spieler im Spiel geht diese Regel entweder verloren oder man einigt sich darauf, ob eine 9 oder ein König wie eine 8 behandelt wird und das Aussetzen des Gegenübers bewirkt.
Mau…Mau-Mau
Gerne wird noch die Regel eingebaut, dass ein Spieler „Mau“ sagen muss, legt er seine vorletzte Karte auf den Ablagestapel. So kündigt er an, dass er nur noch eine Karte auf der Hand hat und vergisst er dies mitzuteilen, muss er eine oder zwei Strafkarten ziehen. Ebenfalls muss abgestimmt werden, ob die erste aufgedeckte Karte bei Spielbeginn ihre eventuelle Funktion direkt auswirken kann oder nur Kartenfarbe und Zahl zählen. Mau-Mau ist zudem das Spiel, bei dem wohl am meißten am Regelwerk modifiziert wird und sich die größten regionalen Unterschiede bemerkbar machen.
Keiner will mit mir Mau-Mau spielen
Wo wären wir denn, würde sich das Internet nicht jedem erbarmen, der auf der Suche nach Gleichgesinnten ist. Und so gibt es natürlich auch die Online-Variante von Mau-Mau wo sich hunderte Spieler tummeln um die Karten fliegen zu lassen. Willst auch du Mau Mau online spielen ist dieser Zeitvertreib nur ein paar Klicks entfernt. Nachdem du ja jetzt die Regeln studiert hast, kann das Abenteuer losgehen um den tristen Nachmittagen den Kampf anzusagen.
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